Seborrhoisches Ekzem
Ein schuppender Ausschlag mit Rötungen und Juckreiz im Kopfbereich über Wochen: So oder ähnlich zeigt sich meist das seborrhoische Ekzem – bei Säuglingen auch Milchschorf genannt. Es ist medizinisch harmlos, nicht ansteckend und bildet sich meist innerhalb von drei Monaten zurück, kann aber immer wieder auftreten und Betroffene stark belasten.
Das seborrhoische Ekzem manifestiert sich vor allem auf talgdrüsenreicher Haut – insbesondere im Gesicht und auf behaarter Kopfhaut. Dort kann es zu Rötung, Schuppung und Juckreiz führen.
Ursachen: Talgproduktion, Hautzustand und Immunsystem beteiligt
Bei dieser komplexen Symptomatik wirken verschiedene Faktoren zusammen. Dazu zählen insbesondere eine erhöhte Talgproduktion, aber auch starkes Schwitzen, Stress, Immunschwächen, empfindliche Haut sowie (besonders im Windelbereich) gestaute Feuchtigkeit und Reibung. Eine wichtige Rolle scheinen auch Hautkeime wie Hefepilze zu spielen, die natürlicherweise die Haut besiedeln, unter „günstigen“ Einflüssen jedoch überhandnehmen. Ebenso begünstigen offenbar Erbanlagen (familiäre Häufung) und hormonelle Störungen oder Schwankungen (z. B. während der Pubertät) die Entwicklung. Allerdings sind die Ursachen bislang nur teilweise geklärt.
Symptome: Rötungen und Schuppung prägen das Bild
Das seborrhoische Ekzem kann einmalig, chronisch oder in Schüben auftreten, zwischen denen es häufig vollständig abklingt. Zu den typischen Symptomen zählen im Bereich der betroffenen Hautbereiche:
• Rötung, evtl. mit Brennen, fettigen Hautpartien, Spannungsgefühl oder Schmerzen
• trockene bis fettige gelbliche oder weiße Schuppen
• starker Juckreiz (Kratzen verstärkt die Symptome)
Am häufigsten tritt das Ekzem im Bereich der Haargrenze und behaarten Kopfhaut auf. Die Schuppen können sich auf den Haaren und den Schultern ablagern. Im Gesicht sind besonders die Augenbrauen, die Region zwischen Nase und Mund sowie der Bartbereich betroffen, mitunter auch Nase, Ohren, Stirn oder Kinn. Manchmal sind auch Bereiche von Brustbein, Genitalregion, Körperfurchen oder Hautpartien zwischen den Schulterblättern betroffen sowie bei Säuglingen und Kleinkindern der Windelbereich.
Formen: Unterscheidung nach Körperregion, Entstehung und Erscheinungsbild
Das seborrhoische Ekzem kann sich gleichzeitig in verschiedenen Bereichen des Körpers manifestieren. Man unterscheidet insbesondere betroffene Hautpartien an der Kopfhaut, im Gesicht, am Körper und im Windelbereich sowie das Auftreten im Säuglingsalter bis drei Monaten (Typ 1 – Milchschorf, der meist von selbst wieder abheilt) und bei Erwachsenen (Typ 2). Außerdem unterteilt man nach Entstehung und Erscheinungsbild.
Behandlung: Keimhemmung, Linderung und Hautpflege im Fokus
Hautpflegeprodukte
Häufig gehen die Symptome unter der Anwendung von Hautpflegeprodukten zurück. Es helfen unter anderem Shampoos, Salben oder Cremes die Teer, Salizylsäure, Selen, Zink, Harnstoff oder Wirkkomplexe mit Teebaumöl und Thymuspeptiden enthalten.
Reicht dies nicht aus, kommen therapeutisch weitere, überwiegend verschreibungspflichtige, Mittel zum Auftragen äußerlich zur Anwendung, darunter vor allem:
• Anti-Pilz-Mittel (topische Antimykotika) in Form von Cremes, Lotionen oder Shampoos, insbesondere um das Wachstum des Hefepilzes Malassezia zu hemmen
• Kortikosteroide („Kortison“)
• Calcineurin-Inhibitoren (z. B. Tacrolimus, Pimecrolimus)
• bei bakteriellen Infektionen auch lokal oder innerlich Antibiotika
Grundsätzlich gilt: Ist die Art des Ekzems unklar oder heilt es nicht zeitnah ab, sollten Betroffene eine dermatologische Facharztpraxis aufsuchen.